Keine Öffnung der Alten Süderelbe, der Dove Elbe oder der Haseldorfer Marsch!

Hamburg steht das Wasser und der Schlick bis zum Hals. Die Elbvertiefung hat zu immer höheren Fluten und zu immer mehr Schlick in den Hafenbecken, den Nebenflüssen und den kleinen Häfen an der Elbe geführt. Und die neue weitere Elbvertiefung wird diese Probleme noch weiter verschärfen. Die Vertiefung der Fahrrinne führt dazu, dass die Fluten immer höher und immer schneller auflaufen, Sedimente werden aus der Mündung und der Nordsee eingetragen und lagern sich als Schlick ab. Hochwasser bei Sturmfluten laufen immer höher auf, hinzu kommt noch der durch den Klimawandel verursachte Anstieg der Meeresspiegel. 

Das bedeutet für über 300 000 Menschen, die in Hamburg hinter den Deichen wohnen Gefahr von Überflutungen. Dabei die Erinnerung die Sturmflut von 1962 noch im kollektiven Gedächtnis der Hamburgerinnen und Hamburger. Die Verschlickung führt widerum zu weiterem Anstieg der Fluten, weil dabei erneut Flutraum verloren geht. Beispiele sind zahlreiche Hafenbecken im Hamburger Hafen, Sportboothäfen, Nebenflüsse der Elbe und das Mühlenberger Loch. Die Hafenbecken können nur mit großer Mühe und hohen Kosten auf Tiefe gehalten werden. Das Mühlenberger Loch ist so verschlickt, dass immer weniger Retentionsfläche zu Verfügung steht. Beispielsweise ist die Este ist kaum noch schiffbar, der Standort der Pella Sietas Werft bedroht, die Fähre Cranz-Blankenese kann nicht mehr zuverlässig fahren und die Tore des Estesperrwerks sind inzwischen mindestens zweimal havariert, weil sie durch Schlickablagerungen nicht mehr geschlossen werden konnten. 

Zur Lösung der Folgen der Elbvertiefung wurde das Forum Tideelbe beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten, die Flutraum schaffen, den Tidenhub senken und Schlickablagerungen in der Elbe vermindern sollen. 

Von über 20 Maßnahmen sind drei am Ende näher untersucht und vorgeschlagen worden- die Öffnung der Dove Elbe, der Alten Süderelbe und der Haseldorfer Marsch.  

Allen drei Maßnahmen gemeinsam ist die geringe Wirkung auf den Tidenhub von nur 3-4 cm. In allen drei Gebieten werden bestehende Naturschutzgebiete zerstört. Und alle drei Maßnahmen sind so teuer, dass die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben wäre. Die Öffnung der Dove Elbe oder Haseldorfer Marsch würde je 400-500 Millionen Euro, der Alten Süderelbe 700 Millionen bis 1,3 Milliarden Euro kosten. Hinzu kommt die Hochwassergefahr. In allen drei Fällen wäre die erste Deichlinie durch den Bau von riesigen Sperrwerken gefährdet, die durch Verschlickung, wie bereits am Estesperrwerk pssiert, bei Sturmfluten möglicherweise nicht sicher geschlossen werden könnten. Im Gebiet der Alten Süderelbe kommt hinzu, dass die Entwässerung des gesamten Süderelberaums bis Neugraben und Neu Wulmstorf mit seinem ausgeklügelten Grabensystem nicht mehr funktionieren würde, das Grundwasser belastet und der Obstanbau im Alten Land gefährdet wäre. 

Die Öffnungen sind nicht nachhaltig, nach einigen Jahren wären die Gewässer verschlickt und müssten wieder ausgebaggert 

In einer dicht besiedelten Metropolregion wie Hamburg und Umgebung ist die Öffnung dieser drei Nebengewässern nicht vertretbar. 

Was ist zu tun? 

Stopp der Elbvertiefung, damit nicht noch höhere Fluten das Leben der Menschen an der Elbe bedrohen. 

Keine weitere Vernichtung von Flutraum, kein Zuschütten von Hafenbecken, Pflege von Gräben und Nebengewässern wie an den Mündungen der Flüsse und der Nebenelben im Elbstrom. 

Verwertung von Schlick für den Deichbau und Straßenbau. An Elbe muss auf über 100 Kilometer der Deich erhöht werden. Schlick eignet sich für die Gewinnung von Klei für den Deichbau. 

Das alles sind nachhaltige Maßnahmen auch im Sinne von Klima- und die Umweltschutz, die die Elbe nicht noch weiter belasten würden.  

Diese Ziele vertrete ich in meiner Fraktion und ich unterstütze die Menschen vor Ort, die sich in verschiedenen Initiativen gegen die weitere Prüfung der Öffnung der drei Gebiete einsetzen.