Gewalt im Gesundheitswesen
Zu einem stabilen Gesundheitswesen als Teil der Kritischen Infrastruktur gehört auch die Sicherheit der dortigen Beschäftigten. Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen daher untersuchen, in welchem Ausmaßes Gewalt gegen Gesundheitspersonal in Hamburg gibt. Senat und Berufsgenossenschaft sollen demnach gemeinsam beraten, wie Vorfälle jeglicher Art vollständig erfasst werden können. Das Ziel ist es, Personal im Gesundheitswesen besser vor Übergriffen am Arbeitsplatz zu schützen. Den rot-grünen Antrag hat die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 26. April 2023 einstimmig angenommen.
Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Seit Beginn der Corona-Pandemie und besonders in den letzten Monaten sind Angriffe auf Gesundheitspersonal an der Tagesordnung. Besonders betroffen sind Medizinische Fachangestellte in Praxen und Personal in Notaufnahmen von Kliniken – hier wird gehäuft von Belästigungen, aggressiver Gewalt und auch sexuellen Übergriffen berichtet. Allerdings werden bislang nur wenige Gewaltvorfälle gemeldet. Um umfassende Schutzkonzepte etablieren zu können, müssen wir das Ausmaß von Gewaltvorfällen und Übergriffen kennen. Daher setzen wir uns mit unserem Antrag für eine erweiterte Meldeverpflichtung ein, die jede Form von Gewalt erfasst – sei sie angedroht, verbal oder sexualisiert. Darauf aufbauende Hilfsstrukturen und innerbetriebliche Unterstützung für die Beschäftigten verringern die Gefährdung der Betroffenen. Grundsätzlich gilt selbstverständlich, dass auch die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen verbessert und Engpässe in der Gesundheitsversorgung abgebaut werden müssen. Auf diese Weise wird Stresssituationen vorgebeugt, in denen es verstärkt zu Konflikten kommen kann.“
In der Mediathek der Hamburgischen Bürgerschaft können Sie meine antragsbegründende Rede vom 26.04.2023 nachverfolgen.