Geringe Zahl an Organspenden
*** Presseerklärung der Grünen Fraktion Hamburg ***
*** 4. Juni 2023 ***
Rot-Grün will Trendwende einleiten
Die Chance, in Deutschland ein lebensrettendes Spenderorgan zu bekommen, ist im europäischen Vergleich schon seit vielen Jahren erschreckend gering. Auch 2022 ist die Zahl der Organspenden weiter eingebrochen. Mit einem Bürgerschaftsantrag wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen nun in Hamburg eine Trendwende einleiten und setzen sich für den Aufbau eines zentralen Organspende-Registers ein. Unter anderem durch eine Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, der Verbraucherzentrale sowie Schulen und Meldeämtern sollen Transplantationen sowie die Dokumentation der Entscheidung für oder gegen die postmortale Organspende gefördert werden (siehe Anlage). Über den rot-grünen Antrag entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 7. Juni.
Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Deutschland ist das einzige Land im Eurotransplant-Verbund, in dem es keine Widerspruchlösung gibt. Zusammen mit Luxemburg haben wir die niedrigsten Organspendezahlen in Europa. Es kommt deshalb sogar vor, dass Menschen für eine lebensrettende medizinische Behandlung wie die Organtransplantation Deutschland verlassen. Das zeigt klar, dass derzeit in diesem Bereich zu viel falsch läuft. Es braucht daher dringend eine neue und umfassende Debatte über Lösungswege aus dieser schwierigen Situation. In Hamburg wollen wir abgesehen davon alles dafür tun, dass lebensrettende Transplantationen in Zukunft auch auf Basis der jetzigen Rechtslage häufiger realisiert werden können. Hierfür wollen wir beispielsweise durch Überarbeiten der Patient*innenverfügungen in Zusammenarbeit mit Notar- und Ärztekammer Unsicherheiten für behandelnde Ärzt*innen abbauen sowie eine noch bessere Kooperation unter den Kliniken fördern. Auch gehört das Thema Organspende in den schulischen Lehrplan. Zudem ist der Aufbau eines bundesweiten Organspenderegisters längst überfällig und muss endlich umgesetzt werden, denn Organspende rettet Leben.”