Bessere Gesundheitschancen in sozialbenachteiligten Stadtteilen

*** Presseerklärung der Grünen Bürgerschaftsfraktion *** 
*** 11. Oktober 2021 ***

Ausbau der Vor-Ort-Versorgung

Bessere Gesundheitschancen in sozialbenachteiligten Stadtteilen

SPD und Grüne setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, die medizinische Versorgung in sozial benachteiligten Stadtteilen weiter zu verbessern. Dazu sollen lokale und interdisziplinäre Stadtteilgesundheitszentren (ISGZ) gegründet werden, die dabei helfen, den Zugang zur medizinischen Versorgung und Gesundheitsinformationen zu erleichtern. Zudem soll geprüft werden, inwiefern eine enge Verzahnung der ISGZ in den Stadtteilen erreicht werden kann – etwa durch die Kooperation mit Haus- und Kinderarztpraxen oder den Betrieb von kommunalen medizinischen Versorgungseinrichtungen. Die Sozialbehörde wird die Gründung von ISGZ mit jährlich 100.000 Euro fördern und soll die Kassenärztliche Vereinigung bei der Suche nach geeignetem ärztlichen Personal für die neuen Gesundheitszentren unterstützen. Die Bürgerschaft wird am 20. Oktober über den rot-grünen Antrag entscheiden.

Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen wollen wir die ambulante Gesundheitsversorgung stärken. Hier setzt die Idee der lokalen Gesundheitszentren an. Der Träger schließt mit mindestens einer Haus- oder Kinderarztpraxis eine Kooperationsvereinbarung und bietet zusätzlich qualifizierte Sozialberatung und Vermittlung an. Die Praxen werden entlastet und die Zusammenarbeit in Bereichen wie Pflege und Rehabilitation, psychosozialer Beratung, Sportvereinen, Schulen und Kitas sowie Ernährungs- und Bewegungsangeboten im Quartier gefördert. Die Angebote sollen mehrsprachig und interkulturell sein. Damit eine gute Umsetzung gelingt und ein starkes Angebot möglich ist, wird die Sozialbehörde mit der Kassenärztlichen Vereinigung zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass in den entsprechenden Stadtteilen freie Arztsitze besetzt oder durch Sonderzulassungen zusätzliche geschaffen werden. Auch die kommunale Trägerschaft von lokalen Gesundheitszentren soll geprüft werden. Unser Ziel ist es, dass in jedem Hamburger Bezirk mindestens ein lokales Gesundheitszentrum entsteht – und zwar dort, wo es besonders gebraucht wird. Für ein gesundes Zusammenleben im Quartier, das allen Generationen zugutekommt.“