Schließung des Krankenhauses „Groß Sand“, wie geht es nun weiter?
Wie geht nach der Schließung des Krankenhaus „Groß Sand“ in Wilhelmsburg und welche Notfallversorgung gibt es im Hamburger Süden?
Mit der Schließung des Krankenhauses „Groß Sand“ verliert Wilhelmsburg einen wichtigen Teil der wohnortnahen medizinischen Versorgung. Das bedeutet einen einschneidender Verlust für die Menschen auf der Elbinsel. Der Weg auf die andere Elbseite ist oftmals nicht einfach und bedeutet längere Anfahrtswege und Wartezeiten besonders bei Stau auf den Elbbrücken oder bei S- Bahn Ausfällen.
Viele Menschen sind ratlos, weil Notaufnahme und Chirurgie geschlossen sind.
Es bleibt jedoch das MVZ in „Groß Sand“, in dem die ambulante allgemeinmedizinische, internistische Versorgung weitergeführt wird. Die kooperierenden Hausarztpraxen können weiterhin Patientinnen und Patienten für kurzstationäre Behandlungen einweisen. Das MVZ nimmt teil am STATAMED Projekt und soll Teil einer zukünftigen Stadtteilklinik werden.
Wie geht es weiter? Wohin im Notfall?
Das Asklepius Klinikum Harburg ist als Schwerpunktkrankenhaus mit seiner Notaufnahme die Anlaufstelle für Notfälle, die mit einem Rettungswegen eingeliefert werden.
Auf dem Gelände befindet sich auch die kassenärztliche Notfallpraxis. Sie ist Teil des „Arztruf Hamburg“ Angebots der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg und unter der Rufnummer 116117 zu erreichen. Die Notfallpraxis ist eine Anlaufstelle für akute medizinische Probleme, die außerhalb der normalen Sprechzeiten der Hausarztpraxen auftreten.
Auch die Helios Mariahilf Klinik ist eine Klinik für Notfälle. Hier werden akute Notfälle bei Kindern, akute gynäkologische Notfälle, akute geburtshilfliche Notfälle, Verletzungen in Folge von Berufs- und Wegeunfällen (D-Arzt), Schulunfälle und akute chirurgische und orthopädische Notfälle behandelt.
Das ist jedoch kein Ersatz für die Klinik „Groß Sand“. In Wilhelmsburg sollte dringend eine unfallchirurgische Praxis mit verlängerten Öffnungszeiten bis in die späten Abendstunden und am Wochenende eingerichtet werden, um eine wohnortnahe allgemeinchirurgische Versorgung zu gewährleisten. Voraussetzung ist jedoch, dass das Erzbistum der Stadt Hamburg das Grundstück und die Klinik verkauft. Erst dann kann der Standort in Wilhelmsburg erhalten und als Stadtteilklinik weiterentwickelt werden. Das Erzbistum sollte sich endlich seiner Verantwortung für die Menschen im Wilhelmsburg stellen, das Klinikgebäude samt Grundstück verkaufen und damit den Weg für eine Stadtteilklinik frei machen.
Rückfragen an Dr. Gudrun Schittek Tel 0171 488 24 26