Halal Fleisch an vier Schulen im Bezirk Harburg – wie wird der Tierschutz eingehalten?
Tierschutz Im Oktober 2017 hat die Grüne Fraktion die Anfrage „Gesunde Ernährung in Kindertagesstätten (KITAs) und Schulen mit Bioanteilen in Harburg“ Drs. 20-3131 gestellt.
In der Selbstauskunft haben die Caterer ihre Lieferanten benannt. Der Caterer „Food for Kids“, der die Schulen Marmstorf, Grumbrechtstraße, Neuland und Schnuckendrift hat als Fleischlieferanten eine Fleischerei benannt, die den Caterer mit Halal Rind und Geflügel versorgt.
Dazu Wikipedia: “Der Begriff Halal bezieht sich auf das Schlachten von Tieren durch Schächten. Häufig werden Halāl-Fleischprodukte durch betäubungsloses Schächten produziert. Dies ist in Deutschland nach § 17 TierSchG verboten. Wer gegen diese Regelung verstößt, begeht mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Dies kann nur umgangen werden, indem man nach § 4 TierSchG eine Ausnahmegenehmigung gegen Vorlage eines Sachkundenachweises beantragt. Aus religiösen Gründen kann ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden…. Der Import aus anderen Ländern ist jedoch erlaubt.“
Das führt dazu, das Tiere aus Europa über tausende von Kilometer, unter meist grausamen Bedingungen, ins Ausland transportiert werden, um dort geschlachtet und wieder reimportiert zu werden. Die Bedingungen unter denen diese Tiertransporte erfolgen, widersprechen in den allermeisten Fällen den Grundsätzen des Tierschutzes.
Vor diesem Hintergrund bitten wir die zuständige Fachbehörde um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Liegt für die Fleischerei, die Halal Fleisch liefert, eine Ausnahmegenehmigung zum Schächten von Rind und Geflügel vor, falls nein, woher bezieht die Fleischerei das an den Caterer gelieferte Fleisch? 2. Sofern eine Anlieferung von außerhalb Hamburgs erfolgt, von welchen Standorten (In- und Ausland) wird das Halal-Fleisch bezogen? 3. Sofern eine Anlieferung von außerhalb Hamburgs erfolgt, welche durchschnittlichen Zeiten werden die Tiere zum Schlachten in Deutschland transportiert? Welche Zeiten für Transporte ins Ausland? In welche Länder wird zum Schlachten transportiert, um das Fleisch zu reimportieren? 4. Unter welchen Bedingungen erfolgt der Transport, werden die Tiere getränkt und gefüttert, wie werden sie vor Verletzungen geschützt? 5. Welche Kriterien führten zur Wahl von Halal-Fleisch? 6. Liegen dem Caterer Informationen vor, ob die Schächtung der Tiere mit oder ohne Betäubung vorgenommen wird? 7. Gibt es an diesen Schulen Alternativen für Schulkinder, die z.B. aus Tierschutzgründen von geschächteten Fleisch absehen wollen, ohne auf einen Fleischverzehr zu verzichten? 8. Gibt es an diesen Schulen ein Angebot von Biofleisch?
Übersicht
Antragsteller*In | Dr. Gudrun Schittek, Britta Herrmann, Jürgen Marek |
Status | weitere Infos zu dieser Anfrage in Informationssystem der Bezirksversammlung unter Drucksache 20-3613 hier |
Datum | 09.03.2018 |