Gute Bedingungen in der Geburtshilfe

Hebammen und Entbindungspfleger leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Frauen und Neugeborenen. Um den komplexeren Anforderungen an den Hebammenberuf gerecht zu werden und seine Attraktivität zu erhöhen, wurde in Hamburg bereits 2021 das Studium der Hebammenwissenschaft am UKE und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) etabliert. Im Februar 2024 hat der erste Jahrgang das neue Studium erfolgreich abgeschlossen. Mit einer regelmäßigen Befragung der Absolvent*innen möchten SPD und Grüne nun umfassend die Bedürfnisse der Hebammen und Entbindungspfleger in Ausbildung und Praxis evaluieren. Anhand der Ergebnisse sollen der Lehrplan verbessert und der Berufs- und Wiedereinstieg erleichtert werden. Dem gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen hat die Hamburgische Bürgerschaft (Drucksache 22/15160) in ihrer Sitzung am 15. Mai 2024 einstimmig beschlossen.

Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Eine Geburt bedeutet einen großen Umbruch im Leben einer Frau und ihrer Familie. Hebammen und Entbindungspfleger begleiten die Frauen in dieser Zeit und betreuen sie während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Diese wichtige Aufgabe erfordert nicht nur eine umfassende Ausbildung, die wir mit der Einführung des Studiums der Hebammenwissenschaft in Hamburg geschaffen haben, sondern auch gute Bedingungen im Berufsalltag. Von vielen Hebammen wissen wir jedoch, dass die gelernten Inhalte und Kompetenzen mit dem klinischen Alltag im Kreißsaal teilweise schwer in Einklang zu bringen sind. Personalmangel und hierarchische Strukturen lassen Hebammen oft an ihrer Berufswahl zweifeln, viele erfahrene Hebammen entscheiden sich sogar im Laufe ihrer Karriere für einen anderen Job. Vor diesem Hintergrund ist es uns wichtig, mit Befragungen zu erfassen, welche Verbesserungen in Studium und Berufsalltag notwendig sind. Dazu zählen beispielsweise einheitliche Standards bei der Einarbeitungszeit, weiterführende Qualifizierungsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit Ärzt*innen auf Augenhöhe. So können wir nicht nur den Verbleib der Hebammen in Hamburgs Kreißsälen stärken, sondern auch insgesamt gute Bedingungen in der Geburtshilfe schaffen, die für Frauen und ihre Babys essenziell sind.“