Transparenz über die Tierhaltung und Tierversuche im Versuchslabor LPT in Neugraben
Die Grünen im Niedersächsischen Landtag haben am 25.10.2019 in einen Antrag die Schließung des LPT Tierversuchslabors in Mienenbüttel gefordert. Diese Forderung wird parteiübergreifend im Niedersächsischen Landtag unterstützt.
Die „SOKO Tierschutz“ und die Organisation „Cruelty Free Interational“ hatten einen Undercover-Aktivisten in das Labor in Mienenbüttel eingeschleust. Von Dezember 2018 bis März 2019 dokumentierte er den Arbeitsalltag und deckte Tiermisshandlungen auf. Nach der Veröffentlichung des Materials ermitteln Behörden und Staatsanwaltschaft gegen das LPT-Labor.
Am 19.10. haben über 7200 Menschen in Neugraben gegen die Zustände im LPT Labor und für den Tierschutz demonstriert. Die Versuche an Hunden und Affen finden, soweit bekannt, ausschließlich in Mienenbüttel und nicht am Hamburger Standort in Neugraben statt. Aber die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Geschäftsführung von LPT muss angezweifelt werden. In Neugraben werden hauptsächlich Versuchen an Mäusen, Kaninchen und Hamstern durchgeführt.
Die Grüne Fraktion Harburg hat im März 2019 zum LPT Labor in Neugraben eine Anfrage gestellt:
„… Das LPT hat auf seinem Gelände am Redderweg 2016 sein Labor erweitert, in dem Versuche mit Mäusen stattfinden sollen, darunter die umstrittenen LD50-Tests für Botulinumtoxin-Produkte. Bei diesem sogenannten LD50-Test wird Mäusen das Gift in verschiedenen Verdünnungen in die Bauchhöhle injiziert, um die Menge zu ermitteln, bei der die Hälfte der Mäuse stirbt. Für die Tiere ist dies mit furchtbaren Qualen verbunden. Es kommt zu Muskellähmungen, Sehstörungen und Atemnot. Der Todeskampf kann sich über drei oder vier Tage hinziehen. Nach §7 des deutschen Tierschutzgesetzes besteht eine Verpflichtung, tierversuchsfreie Methoden einzusetzen, wenn der verfolgte Zweck auf diese Weise ebenso erreicht werden kann, wie mit einem Tierversuch. Tierschutzorganisationen fordern das LPT auf, eine tierversuchsfreie Testmethode zu entwickeln und die Tierversuche für die Prüfung von Botulinumprodukten sofort einzustellen. Für den Zeitraum bis zur Anerkennung einer Zellmethode soll auf die Produktion des Präparates zu verzichtet werden. Andere Labore arbeiten bereits mit tierversuchsfreien Testmethoden zu Prüfung von Botulinumtoxin. Das sollte Grund genug sein, die LD50-Tests an Mäusen beim LPT zu untersagen, um auch das LPT zu veranlassen, auf einen tierversuchsfreien Test für Botulinumtoxin umzustellen, so die Forderung der Tierschützer. Das Gleiche gilt für andere Tests.“
Die Antwort der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz lautete, dass die Behörde nicht befugt sei, zu einzelnen Einrichtungen (hier LPT) Stellung zu nehmen.
Dazu Gudrun Schittek, Abgeordnete der Grünen Fraktion Harburg:
„Wir unterstützen die Forderung der Grünen Fraktion im Niedersächsischen Landtag zur Schließung des LPT in Mienenbüttel. Wir fordern die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg auf, die Öffentlichkeit über die Versuche im LPT Tierversuchslabor in Neugraben zu informieren und zu überprüfen, ob die Tierhaltung artgerecht ist und ob die Tierversuche durch tierversuchsfreie Labormethoden ersetzt werden können.“