Bericht über die Verlegung von Deichen und Renaturierung von Uferzonen im Naturschutzgebiet Schweensand
Im September 2016 wurde bekannt, dass die Umweltbehörde in zwei Gebieten an Norder- und Süderelbe die Deiche zurückbauen lassen will. In den Naturschutzgebieten Ellerholz und Schweensand sollen auf diese Weise Watt-Flächen, Schilfgürteln, Auwiesen und Flachwasserzonen entstehen. Die Deiche müssten zum Erhalt des Hochwasserschutzes „höher und damit noch flutsicherer“ gebaut werden, so die Umweltbehörde. Ob diese Maßnahmen umsetzbar seien und was sie kosten würden, solle jetzt eine Machbarkeitsstudie zeigen. Umweltsenator Kerstan äußerte, dass die Tideelbe ist ein einzigartiger Lebensraum sei. Hamburg und die Nachbarbundesländer seien gehalten, das Ökosystem Fluss zu verbessern .Dafür könnten Deiche zurückverlegt und Uferzonen renaturiert werden.
Ob dies an der Elbinsel umsetzbar und auch bezahlbar ist, soll geprüft und mit den Menschen vor Ort besprochen werden. Sollten die Maßnahmen umgesetzt werden, solle die Deichsicherheit in allen Phasen und zu allen Zeiten – auch bei einer Sturmflut – gewährleistet sein. Die Deiche würden nachher sogar höher und sicherer sein. Die Umweltbehörde wolle sich über die Pläne eng mit den Bezirken abstimmen, die Sielverbände, die Politik vor Ort und die Anwohnerinnen und Anwohner frühzeitig und fortlaufend informieren.
Mit der Machbarkeitsstudie solle der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) beauftragt werden. Erste Ergebnisse seien im Frühjahr 2017 zu erwarten. Flachwasserzonen beeinflussten den Sauerstoffhaushalt der Elbe positiv und dienten wegen der geringen Strömung auch als wichtige Laich- und Rückzugsgebiete für viele Fischarten, so die Umweltbehörde.
Laut Umweltbehörde könnten im Bereich Schweensand bis könnten bis zu 28 Hektar neue tidebeeinflusste Auen- und Flachwasserzonen entstehen. Diese könnten als Ausgleichmaßnahme gemäß Wasserrahmenrichtlinie dazu beitragen, den ökologischen Zustand des Flusses zu verbessern. Laut Wasserrahmenrichtlinie ist Hamburg verpflichtet, die Elbe in einen ökologisch guten Zustand zu überführen.
Im Zuge des „Dialogforums Tideelbe“ und der Ästuarpartnerschaft hat sich Hamburg zu solchen Strombaumaßnahmen verpflichtet.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, Vertreterinnen und Vertreter der Umweltbehörde und des Bezirks Harburg sollen in den Ausschuss für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz geladen werden und über die Planungen der Verlegung von Deichen und Renaturierung von Uferzonen im Naturschutzgebiet Schweensand zu berichten.
Übersicht
Antragsteller*In | Dr. Gudrun Schittek |
Status | weitere Infos zu diesem Antrag in Informationssystem der Bezirksversammlung unter Drucksache 20-1997 hier |
Datum | 06.01.2017 |