Hafen gegen Natur- Biotopverbund Süderelbe

Vielleicht sind Sie bereits darüber informiert, dass die FHH die Vollhöfner Weiden zum Hafennutzungsgebiet erklären will. Damit wird
erstens eine wertvolle Naturfläche zerstört, zweitens werden wir noch
mehr Verkehr im Bereich des Walterhofer Knotens bekommen. Einige
Naturschutzverbände haben angekündigt, daraufhin gegen den Bau der A26
zu klagen, weil die Fläche für den von der FHH versprochenen und
geplanten Biotopverbund zwischen den Naturschutzgebieten Alte Süderelbe
und Moorgürtel verloren geht und keine Ersatzfläche vorhanden ist. Diese
Fläche soll den Tieren als “ Trittstein“ zwischen den
Naturschutzgebieten dienen . Es soll ein kleiner Ausgleich für die
Fläche sein, die durch den Bau der A 26 durch das Naturschutzgebiet
Moorgürtel verloren geht. Die Verkehrssituation in in ganz Süderelbe
würde noch schwieriger , besonders dann , wenn der Niedersächsische Teil
der A26 fertiggestellt wäre, aber der Hamburger Teil fehlt. Dann sind
Neuenfelde, Francop, Moorburg und Cranz und Anwohner der B73 noch mehr
durch Verkehr belastet. Jeder der sich als betroffen ansieht, kann jetzt
bis zum 27. Mai eine Einwendung gegen die Pläne bei HPA machen. Ein
Muster dazu schicke ich im Anhang zu. Den Text kann jeder individuell
verändern und an HPA schicken. Bei weiteren Fragen kann sich jeder gerne
an mich wenden.

Hier die Mustereinwendung, die jede und jeder verwenden und individuell verändern oder ergänzen kann :

Name des Absenders 

an 

Hamburg Port Authority

Neuer Wandrahm 4

20457 Hamburg

Einwendung gegen die

Überführung

des Gebiets Altenwerder-West

aus dem Hafenerweiterungs- in

das Hafennutzungsgebiet

Frist bis 27.5.2015 Hamburg, den

Einschreiben mit Rückschein

Zur Planung der Überführung des Gebiets Altenwerder West aus dem Hafenerweiterungs- in das Hafennutzungsgebiet. Diese Fläche gehört laut aktueller Fachplanung der Umweltbehörde zum Biotopverbund Hamburg. Dieser legt fest, dass Flächen des Biotopverbundes zur „Sicherung der Lebensräume seltener Arten erhalten und weiterentwickelt werden sollen“ .

Dem Gebiet Vollhöfner Weiden nördlich des Verlaufs der Alten Süderelbe wird laut Umweltbericht eine hohe Wertigkeit für die Tier- und Pflanzenwelt attestiert. Das Gebiet dient unter anderem als Jagdrevier für sechs Fledermausarten und beherbergt eine Reihe von in Hamburg gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Teile des Plangebietes gehören zudem zum Landschaftsschutzgebiet Moorburg und zum sogenannten Grünen Ring Hamburgs.

Ein Ausgleich der ökologischen Funktionen des Gebietes im unmittelbaren Umfeld ist nicht möglich. Die wichtige „Trittstein-Funktion“ des naturnahen Gehölzes ginge damit ersatzlos verloren.

Dazu die Stellungnahme aus der Umweltprüfung (SUP)

Umweltprüfung (SUP)

für die Überführung

des Gebiets Altenwerder-West

aus dem Hafenerweiterungs in

das Hafennutzungsgebiet

im Zuge der Erarbeitung einer Hafenplanungsverordnung

Umweltbericht

  1. April 2015

Altenwerder-West Seite – 75-76 –

SUP für die Überführung aus dem Hafenerweiterungs- in das Hafennutzungsgebiet

Auswirkungsprognose

….Problematischer ist das Konfliktpotenzial der HPlVO mit dem Schutzgut Tiere, Pflanzen und

biologische Vielfalt. Aufgrund der intensiven Hafennutzung nördlich/ nordöstlich und der

bereits wertvollen Feuchtgebiete und Grünlandflächen südlich und südwestlich des PG sind

Ausgleichsmaßnahmen im funktionalen (das hieße aufgrund der notwendigen umfangreichen

Rodung vor allem Gehölzpflanzungen) und räumlichen Zusammenhang schlichtweg

nicht möglich. Die umliegenden Flächen sind entweder für Ausgleichsmaßnahmen nicht

verfügbar, oder sie besitzen kein Aufwertungspotenzial durch Gehölzpflanzung. Die Funktion

des PG als Lebensraum für zum Teil in Hamburg gefährdete Tier- und Pflanzenarten sowie

für (potenziell) geschützte Biotoptypen geht somit größtenteils verloren. Die isolierte Lage

der naturnahen, gehölzdominierten Fläche verleiht ihr zudem den Stellenwert eines Trittsteins

(z. B. als Jagdgebiet für Fledermäuse), der ersatzlos verloren geht. Daher wird das

Konfliktpotenzial mit dem Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt als „hoch/ sehr

hoch“ eingestuft.“

Einwand:

Bei Überführung des Plangebiets „Altenwerder-West“ in das Hafennutzungsgebiet ist es nicht möglich, in geeigneter räumlicher Nähe ein alternative Ausgleichsfläche als Kompensationsmaßname zur Verfügung zu stellen.

Die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt sind betroffen. Damit ist die Maßnahme nicht umweltverträglich.

Es ist keine Ersatzfläche benannt worden, die als Kompensationsmaßnahme zum Ausgleich in diesem Gebiet dient.

Darum muss der Maßnahme widersprochen werden.

Nur wenn zeitgleich ein Ersatzgebiet benannt und realisiert wird kann zugestimmt werden.

Hinzu kommt ,dass im Süderelberaum für folgende bereits realisierte Maßnahmen noch keine vollständige Kompensation durch Ausgleichsflächen erfolgt ist:

Zuschüttung des Mühlenberger Loch

Verlängerung der Airbus- Landebahn

Bau der Umgehungsstraße Finkenwerder

Ein weiterer Punkt betrifft die Verkehrssituation im Süderelberaum.

Durch den Ausbau des Hafens Bremerhaven mit einem Umschlag von ca. 6 Millionen Containern im Jahr und dem Ausbau der Häfen Stadersand und Cuxhaven haben wir ein extremes Verkehrsaufkommen über die Umgehungsstraße Finkenwerder und die angrenzenden Orte im Alten Land wie Neuenfelde und Cranz.

Die Deichverteidigungsstraße, der Neuenfelder -und Cranzer Hauptdeich, nimmt Schaden durch die hohe Zahl an PKW und LKW (pro Tag ca. 20 000). Ebenso die Straßen in Neuenfelde und der Cranzer Estedeich und Elbdeich.

Der Cranzer- und Neuenfelder Elbdeich ist durch die Erschütterungen in seiner Standfestigkeit als Hochwasserschutzanlage gefährdet.

Wenn die A26 nur auf niedersächsischem Gebiet fertiggestellt wird, werden die B73 und die Orte im Alten Land den Verkehr aufnehmen müssen. Dafür sind Straßen nicht ausgelegt und die Anwohnerinnen und Anwohner leiden bereits jetzt unter dem hohen Durchgangsverkehr mit PKW und LKW.

Naturschutzverbände haben mit der FHH über ein Jahr lang Güteverhandlungen geführt, um mit einem Verbindungsgrundstück einen Biotopverbund zwischen den Naturschutzgebieten Alte Süderelbe und Moorgürtel zu schaffen. Dafür sind sie bereit, auf ihr Klagerecht zu verzichten und den Bau der A26 zu akzeptieren, obwohl das Naturschutzgebiet Moorgürtel stark betroffen ist und in seiner Wertigkeit eingeschränkt wird. Ein in den Verhandlungen benanntes Grundstück hat die FHH einem Landwirt erst vor kurzem als Obstbaufläche auf 50 Jahre verpachtet. Als Ersatz war in Verhandlungen dann das Gebiet Vollhöfner Weiden genannt worden. Dieses Grundstück befindet sich im Plangebiet Altenwerder West und soll jetzt Hafennutzungsgebiet werden.

Wenn die Planung Altenwerder West als Hafennutzungsgebiet realisiert wird, werden die Naturschutzverbände möglicherweise wie angekündigt gegen den Bau der A26 klagen, weil der Biotopverbund unmöglich wird.

Die Verkehrssituation für die Anwohner wird sich weiter verschärfen wenn in Niedersachsen die A26 gebaut ist, aber der Teilabschnitt in Hamburg fehlt.

Deswegen hier der Einwand gegen die Maßnahme.

Es ist nicht nachvollziehbar , warum weitere Flächen für die Hafenerweiterung verbraucht werden, wenn auf der anderen Seite nicht klug und wirtschaftlich mit Hafenflächen umgegangen wird. Die Pacht im Hafen beträgt 3-4 € / qm im Jahr. Das ist ein falsches Signal und fördert den Flächenverbrauch.

Es wird geplant, den Hafenfirmen für die Olympiade Ersatzflächen zur Verfügung zu stellen.

Dafür sollen genügend Flächen zur Verfügung stehen. Wenn das so, wie öffentlich vom Senat der FHH geäußert ist, ist es auch nicht nötig, hier eine neue Hafenerweiterungsfläche auszuweisen.

Die Straßen im an den Waltershofer Knoten angrenzenden Bereich, wie auch die Völlhöfner Weiden, sind bereits jetzt an vielen Tagen schon so überlastet, dass eine Weiterfahrt zur A7 zum Elbtunnel blockiert ist und häufig kilometerlange Staus entstehen. Damit ist eine zusätzliche Logistik Fläche für uns als Anwohner im Süderelberaum nicht mehr zu zumutbar.

Wir widersprechen hiermit aus den oben genannten Gründen der geplanten Überführung

des Gebiets Altenwerder-West aus dem Hafenerweiterungs- in das Hafennutzungsgebiet.

Hamburg, den

Namen